Preisfrage: Wie baue ich Muskeln auf? 1 – 2 – 3. Richtig! Das regelmäßige Setzen von Wachstumsreizen ermöglicht uns die Steigerung unser Kraft und der Masse unserer Muskulatur. Und was noch? – Proteine? – Ja! Auch nicht verkehrt. Um wirklich stärker zu werden, muss der Körper ausreichend mit Eiweiß versorgt werden. Allerdings braucht es davon bei Weitem nicht so viel wie mancher glaubt. Deshalb gibt es einen Faktor, der für das Muskelwachstum noch entscheidender ist. – ? – Na?…Schade, Geduld wäre es gewesen. Damit ist der Hauptpreis verspielt. Viel Glück beim nächsten Mal!
Der Weg zum Erfolg ist nicht steinig, aber lang
Wäre das ein echtes Quiz gewesen, ich vermute 90% der Zuschauer hätten die richtige Antwort nicht gewusst. Dabei ist es eigentlich offensichtlich: Muskelaufbau ist eine Frage der Geduld. Vielen scheint das jedoch nicht klar zu sein. Ich erlebe das selbst immer wieder. Da ist zum Beispiel Verwandtschaft zu Besuch oder man trifft einen Bekannten, den man lange nicht gesehen hat. Nachdem die ersten Freundlichkeiten ausgetauscht sind, kommt unvermeidlich irgendwann die Frage, ob ich trainiere. Ich hätte ja ganz ordentlich zugelegt, was ich dafür tue. Trainingsmethoden werden ausgetauscht, die Häufigkeit und vielleicht noch ein paar Gewichte (dank des Expander-Trainings erübrigt sich das in meinem Fall aber). Mit etwas Glück fragt mein Gegenüber dann noch wie lange ich denn schon dabei sei. Auf die Antwort „Sieben Jahre“ folgen dann meist verdutzte Blicke, als müsse man nach sieben Jahren Kraftsport aussehen wie einst Arnold Schwarzenegger.
Ähnlich sind auch Diskussionen im Freundeskreis. Wenn es beim Männerabend um die männlichen Probleme (Haarausfall und Bauchspeck) geht, bin ich oft derjenige, der lieber den Mund hält, weil meine Kritikpunkte an mir eher auf Unverständnis stoßen. Schließlich sei ich mit hervorragenden Genen ausgestattet. Sicher spielt die eine Rolle – beim Haarausfall und auch beim Bauchansatz. Mit dem hatte ich nie sonderliche Schwierigkeiten, im Gegenteil: Mit 18 Jahren wog ich bei einer Körpergröße von 177 cm ungefähr 62 Kilo. Zum Zunehmen neige ich also nicht, zum Kraftmeier eigne ich mich aber ebenso wenig. Das ich heute trotzdem eine passable Figur habe, verdanke ich vor allem vieler anstrengender und verschwitzter Stunden, etwas das viele nicht sehen.
Der Kardinalfehler beim Einstieg in den Kraftsport
„Kann ich in einem Jahr so aussehen?“ In Verbindung mit einem Bild aus der Men´s Health, der Fit for Fun oder eines zu diesem Zeitpunkt beliebten Actionheldens wird diese Frage beinahe täglich in den Fitnessforen dieser Welt gestellt. Viele Anfänger starten mit einem konkreten Ziel vor Augen, was ja per se nichts Schlechtes, aber häufig mit unrealistischen Vorstellungen verbunden ist. Wenn jemand sich wünscht, 25 Kilo in einem Jahr zu verlieren, dann mag das im Bereich des Möglichen liegen. Wer aber innerhalb von 12 Monaten vor hat, 10, 15 oder mehr Kilo an Muskulatur aufzubauen, plant leider völlig an der Realität vorbei. Dabei geht es gerade im ersten Jahr noch sehr schnell, da der Körper noch reichlich Potential für Anpassungen hat. Zur Modelfigur wird man es trotzdem nicht bringen.
Für Einsteiger ist es deshalb wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und sich darüber im Klaren zu sein, dass Veränderungen ihre Zeit brauchen. Um es deutlich zu sagen: Die Herren und Damen auf den Magazincovern arbeiten sich seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, regelmäßig an ihrer Figur ab. Ist man sich dessen bewusst, können sie als Motivation herhalten. Legt man es allerdings auf schnelle Erfolge an, muss sich vernünftige Ziele stecken oder wird schnell Frust schieben. So kann ein Kilo im Monat abzunehmen oder einen bestimmten Widerstand oder ein Gewicht zu bewältigen sehr befriedigend sein, wenn die ganz großen Ziele noch nicht in greifbarer Nähe liegen. Das Gute ist, bleibt man lange genug dabei, werden die Veränderungen der Leistungsfähigkeit und des Äußeren so offensichtlich, dass es schwer fällt noch aufzuhören. Dabei bleiben ist alles!
In diesem Sinne,
frohes trainieren!