Haferflocken: Sportlernahrung zum Spartarif?

Sie schmecken zwar etwas langweilig, werden nach kurzer Zeit in Flüssigkeit zu einer dicken, schleimigen Pampe und sehen auch nicht unbedingt appetitlich aus – trotzdem kann man immer wieder lesen, dass Haferflocken zu einer ordentlichen Sporternährung dazugehören. Selbst Übergewichtigen wird das Getreideprodukt als ideales Nahrungsmittel für Diäten empfohlen und das obwohl es oft heißt, sie sollten zuckerhaltige Nahrungsmittel meiden. Da stellt sich die Frage, was die Flocken zu so einer „Allzweckwaffe“ auf dem Küchentisch macht. Soviel sei gesagt, allein am Preis liegt es nicht.

Haferflocken als Eiweißlieferant für Sportler

Haferflocken mögen nicht jedermanns Sache sein. Geschmacklich sind sie sicher nicht die Krönung des Genusses. Dennoch gehören sie mittlerweile fest zu meiner Ernährung. Mit dieser Vorliebe bin ich in guter Gesellschaft, denn gerade im Kraftsport sind die Flocken sehr beliebt. Grund ist der hohe Nährstoffgehalt des Vollkornprodukts. Neben der für Sportler wichtigen Vitamine B1 und B6 ist vor allem der hohe Proteingehalt ein gutes Argument, Haferflocken in die eigene Ernährung aufzunehmen. Mit einem Anteil von etwa 13 bis 15 Pronzent stellen Haferflocken einen guten Eiweißlieferanten dar. Vor allem dann, wenn man Vorbehalte gegen tierische Produkte hat – und auch das gibt es unter Kraftsportlern.

Haferflocken sorgen für langanhaltende Sättigung

Mit 70 Prozent bestehen Haferflocken allerdings zum weitaus größeren Anteil aus Kohlenhydraten, die ja beispielsweise von Anhängern der Atkins-Diät gemieden werden. Dennoch sind Haferflocken hervorragend für Diäten geeignet, die Gewichtsverlust zum Ziel haben. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder die Frage auf, wie ein Produkt, das es immerhin auf 350 Kilokalorien pro 100 Gramm bringt und zusätzlich Unmengen an Zucker enthält, beim Abnehmen helfen soll. Die Antwort ist einfach: Haferflocken machen stundenlang satt.

Grund dafür ist, dass es sich bei den Kohlenhydraten in Haferflocken um Mehrfachzucker handelt, der im Gegensatz zu Einfachzucker (Raffinadezucker) vom Körper nur sehr langsam aufgenommen werden kann. Dementsprechend steigt der Insulinspiegel langsam und bleibt über längere Zeit konstant. Ein erneutes Hungergefühl bleibt in dieser Zeit aus. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass 100 Gramm Haferflocken mich für mindestens 3 Stunden sättigen.  Esse ich beispielsweise Brot, habe ich nach dieser Zeit längst wieder Hunger.

Die langsame Zuckeraufnahme bietet Sportlern übrigens einen zusätzlichen Vorteil. Ein bis zwei Stunden vor dem Training gegessen, sorgen die Haferflocken für eine gute Energieversorgung während des Trainings.

Haferflocken einfach zubereitet

Die meisten kennen Haferflocken sicher aus Müslis. Im Grunde sind Haferflocken aber ein unheimlich vielseitiges Produkt und lassen sich zum Beispiel auch zum Backen von Kuchen und Plätzchen verwenden. Am einfachsten und schnellsten ist aber die Variante Corn Flakes, also die Haferflocken in einer Schüssel Milch baden zu lassen. Für den Geschmack können dann beispielsweise Fruchtstücken untergerührt werden. Ich persönlich nehme am liebsten ein paar Löffel Kakaopulver. Eine 100 Gramm Portion von dieser Mischung hat dann etwa 500 Kilokalorien und reicht mir als Frühstück völlig aus. Beim Essen muss man sich aber etwas beeilen, da Haferflocken schnell anfangen zu quellen und sich die Mischung dann in einen eher unappetitlichen Brei verwandelt.

Übrigens ist der Preis von Haferflocken ein weiteres Argument, sie in die Ernährung aufzunehmen. Im Lidl kostet die 500 Gramm Packung 35 Cent. Für mich sind das 5 gesunde Mahlzeiten. Billiger bekommt es nicht einmal Sarrazin hin. 😉