In den letzten Wochen ist eine Frage immer wieder aufgetaucht: Mit was trainiert man besser? Mit dem Expander oder Gewichten? Normalerweise müsste ich jetzt behaupten, der Expander wäre in jedem Fall das Gerät der Wahl, aber ich bin ehrlich. Der Expander ist gut, Gewichte sind es auch. Welches Gerät sich besser eignet, ist von der Trainingssituation abhängig.
Das Fitnessstudio in den eigenen vier Wänden
Für mich war der ausschlaggebende Grund mit dem Expander-Training anzufangen klar das Geld und der Platz. In einer Studenten-WG lässt sich eine komplette Hantelausrüstung nur sehr schwer unterbringen. Für eine Multipresse oder ein normales Rack für freie Gewichte ist da einfach kein Platz. Von den Kosten, die ich als Student nicht stemmen konnte, ganz zu schweigen. Für ein vernünftiges Fitnessstudio fehlte ebenfalls das Geld und die Billigketten hatten bis dato noch keine Filiale in meiner Heimatstadt eröffnet. Die einzige sinnvolle Alternative schien mir also das Training mit Expandern zu sein. Einerseits brauchen sie wesentlich weniger Platz als ein Hantelset und kosten auch nur einen Bruchteil. Andererseits liefern sie ausreichend Widerstand, um die Muskeln zum Wachstum zu bewegen.
Natürlich geht es bei der Frage, ob es sinnvoll ist, mit dem Expander zu üben oder doch lieber zum Eisen zu greifen, nicht allein um die Kosten und den Platzbedarf, sondern auch um die Effektivität. Ehrlich gesagt, wird es an diesem Punkt schwierig, da ich nur für mich selbst sprechen kann:
Ich habe mit Expandern gute Fortschritte gemacht und weil das so ist, empfehle ich sie weiter. Ob ich aber beim Training mit Gewichten schnellere Erfolge erzielt hätte, lässt sich aber kaum sagen. Schließlich habe ich nicht unter wissenschaftlichen Bedingungen trainiert.
Was die Experten sagen
Für manche Fitnessstudio-Verfechter mag der Fall deshalb klar sein. Im Internet liest man immer wieder, dass ein gutes Training nur mit Hanteln möglich ist. Meist sind das aber die Meinungen von Laien, echte Experten wie Mediziner und Sportwissenschaftler melden sich kaum zu Wort. Und wenn doch, dann klingt das beispielsweise so:
Als effiziente Alternative zu einem Training mit Gewichten, eignet sich der Einsatz eines Expanders. Durch die kontinuierlich steigende Zugbelastung und den dadurch verbundenen stetigen Anstieg des Widerstandes, ermöglicht das Expandertraining einen optimalen Trainingsreiz. Durch die Vielzahl an Dehnungsstärken der einzelnen Expander, variiert der Einsatzbereich der Bänder vom regenerativen Krafttraining nach Verletzungen bis hin zum gezielten Muskelaufbau im Bodybuilding.
Dieses Urteil fällt Tobias Kasprak auf der Seite dr-gumpert.de, einem Portal, das Laien medizinische Themen verständlich machen will und sich unter anderem auch mit Expander- und Theraband-Übungen beschäftigt. Über Nachteilen dieser Trainingsart liest man dort nichts.
Im Kraftsport verankert
Schaut man sich ein wenig um, findet man im Netz neben Theoretikern auch Praktiker, die Expander noch heute für eine wertvolle Trainingsergänzung halten. Im Kraftdreikampf ist der Einsatz von Bändern Gang und Gebe. Zugegeben, hier trainiert man nicht ausschließlich mit elastischen Widerständen, sondern bringt Gewicht und Gummiband zusammen, um die Belastung zusätzlich zu steigern. Von der Effektivität des Bändertrainings ist man dennoch überzeugt. So zu sehen im folgendem Video:
Wo liegt das Optimum?
Auf mich machen diese Herren durchaus den Eindruck, sich mit Kraftsport auszukennen, was ebenfalls für den Expander spricht. Wie man sich letztlich entscheidet, hängt also von den eigenen Möglichkeiten ab. Ein effizientes Training ist sowohl mit Bändern als auch Gewichten möglich. Ideale wäre es vermutlich, beide Geräte zu kombinieren, um das beste Ergebnis zu erzielen. Diese Möglichkeit schlägt beispielsweise Dennis Weis seinen Lesern vor.