Ein paar Kilo mehr auf der Waage zu haben ist die größte Sorge vieler Raucher, wenn sie ans Aufhören denken. Die gesundheitlichen Vorteile geraten angesichts des drohenden Hüftgolds aus dem Blick. Unbegründet ist diese Sorge nicht, da, wie die Erfahrung zeigt, beinahe jeder angehende Nichtraucher an Gewicht zulegt. Wie viel das letztlich ist und ob es vielleicht doch gelingt, das Rauchen aufzugeben ohne zuzunehmen, hängt von der richtigen Herangehensweise ab.
Die falschen Gewohnheiten und die richtigen Snacks
Dass viele ehemalige Raucher in der ersten rauchfreien Zeit einiges an Gewicht zulegen, hängt mit den veränderten Gewohnheiten zusammen. Wer auf die Zigarette verzichtet, braucht eine Alternative. Mit dem Nikotinentzug selbst steht das allerdings nicht in Verbindung, sondern mit der Gewohnheit, etwas zu tun und die Hände beschäftigt zu halten. Man ist auf der Suche nach Ablenkung und findet die oft im Essen. Es werden ständig Chips oder Salzstangen genascht, alle halbe Stunde greift man in den Kühlschrank und zwischendurch wird eine Tüte Bonbons um ihren Inhalt erleichtert. Man nimmt plötzlich Unmengen von Kalorien zu sich, die der Körper eigentlich nicht braucht. Gefördert wird diese Ersatzhandlung noch dadurch, dass das Rauchen den Appetit hemmt und den Geschmackssinn beeinträchtigt. Fällt das weg, schmeckt das Essen plötzlich wesentlich besser.
Dagegen tun kann man kaum etwas. Da schon die Aufgabe des Tabakkonsums mit viel Stress verbunden ist, macht es auch keinen Sinn, sich zusätzlich mit dem Verzicht auf Essen zu belasten. Es ist allemal besser zu Chips zu greifen als zur Kippe. Dennoch spricht nichts dagegen, sich bewusst zu ernähren. Statt zu Süßigkeiten sollte man lieber zu Obst oder selbstgebackenden, kalorienarmen Plätzchen greifen. Und falls es doch mal etwas Gekauftes sein muss, weil man gerade unterwegs ist, dann sind zuckerfreie Kaugummis oder Eukalyptusbonbons die richtige Wahl. Letztere haben zwar ähnlich viele Kalorien wie andere Bonbons auch, lutschen sich aber langsamer und zügeln durch ihren starken Geschmack den Appetit.
Mehr Bewegung ist das A und O im Kampf gegen zusätzliche Pfunde
Bewegung, Bewegung, Bewegung. Wenn es ums Gewicht geht kommt niemand an diesem Thema vorbei. Das gilt besonders für frische Nichtraucher. Zum gestiegenen Appetit und dem verbesserten Geschmacksinn kommt hinzu, dass sich der Stoffwechsel des Körpers in den ersten rauchfreien Wochen verlangsamt. Würde man sein Gewicht während des Rauchentzugs halten wollen, ohne für zusätzliche Bewegung zu sorgen, müsste man also weniger essen. Spätestens an diesem Punkt würde der Versuch scheitern.
Besser ist es also sich zu überwinden und den Kreislauf auf Touren zu bringen. Dabei ist es übrigens nicht so entscheidend, was man tut, sondern das man etwas tut. Je nach Fitnesslevel kann schon ein ausgedehnter Spaziergang ausreichen, um den Kalorienverbrauch in die Höhe zu treiben. Besser ist es natürlich, joggen zu gehen, zu schwimmen oder mit dem Expander zu trainieren. Geeignet wäre beispielsweise das hier im Blog vorgestellte Anfängerprogramm, da es eine geringe Regenerationszeit voraussetzt und während des Rauchentzugs häufiger (mindestens 3 Mal die Woche) trainiert werden sollte.
Die Bewegung ermöglicht es übrigens nicht nur, mit dem Rauchen aufzuhören ohne zuzunehmen, sondern macht auch den Verzicht auf den blauen Dunst leichter. Diese Erfahrung habe ich subjektiv selbst gemacht, sie wurde mittlerweile aber auch objektiv durch eine britische Studie bestätigt. Wer körperlich aktiv ist, hat ein geringeres Verlangen nach der Zigarette. Ich habe diesen Effekt genutzt und bin eine Runde um die Nachbarschaft gejoggt, wenn der Entzug mal richtig weh getan hat. Positiver Nebeneffekt war, dass sich meine Fitness schlagartig verbesserte und ich dadurch eine zusätzliche Motivation hatte, auf den blauen Dunst zu verzichten.