Eine Diät ohne Kohlenhydrate war für mich anfangs fast nicht vorstellbar. Ich liebe Nudeln und esse zum Frühstück am liebsten ein Brötchen mit Käse. Wie sollte sich das also gestalten? Ich muss sagen, ein bisschen Angst und Bedenken hatte ich schon, aber ich hatte mir ein Ziel gesetzt und war hochmotiviert, es zu erreichen. Es sollte sich endlich etwas ändern!
Der Gedanke, alles ohne Brot essen zu dürfen, war verlockend. Ich war immer der Typ, der mal an den Kühlschrank geht und etwas ohne Brot zwischendurch isst. Eine Scheibe Wurst oder ein Stück Käse. Und das war jetzt auch erwünscht. Also lief der Beginn meiner Diät sehr gut. Ich konnte essen soviel und so oft ich wollte, denn ich hatte ja meinen Kühlschrank vorher schön mit den Dingen eingeräumt, die ab jetzt auf dem Ernährungsplan standen.
Meine Ausgangssituation
Ich hatte mir zu Beginn der Diät das Ziel gesetzt, acht Kilogramm zu verlieren. In der letzten Zeit machten es sich kontinuierlich trotz Sport fünf Kilos an meinen Hüften, meinem Po und am Bauch gemütlich und erweckten den Eindruck, vorerst dort bleiben zu wollen. Übermäßig Süßigkeiten, Burger oder Pommes habe ich nicht gegessen. Ein wenig habe ich schon auf meine Ernährung geachtet. Aber das reichte offensichtlich nicht aus, um die Kilos zu vergraulen.
Man muss sich im Klaren sein, dass ein Kilo Fett am Körper ca. 7000 Kilokalorien entsprechen. Das ist erschütternd, wenn man daran denkt, wie viel man zu viel zu sich genommen hat, sobald die Waage ein Kilo mehr anzeigt. Noch deprimierender wirkt es, wenn man sich darüber Gedanken macht, diese Masse an Kilokalorien wieder abzutrainieren… So, der Horror ist vorbei: In der ersten Phase der Ernährungsumstellung nach Dr. Dukan schmelzen die ersten Kilos einfach weg.
Gedanken über die Ernährung
Was ich sofort merkte, war, dass ich mir mehr Gedanken über mein Essverhalten machte und über die Dinge, dich ich aß. Zugegebenermaßen ist man dazu auch gezwungen, denn man sollte stets auf die Nährwerttabellen schauen, was sie über Kohlenhydrat- und Eiweißwerte aussagen. Demnach sieht auch der Inhalt des Einkaufswagens aus. Und ich war überrascht, denn das war ein ganz neues Bild für mich!
Somit macht man sich auch schon mal Gedanken darüber, was man vorher gegessen hat und in welchen Mengen man es in sich „reingestopft“ hat. Meine Erkenntnis kam schnell: Mein regelmäßiger Sport hat mich davon abgehalten, noch schlimmer auszusehen. Ich fühlte mich ja so schon unwohl genug. Dies war meine Bestätigung und die Rechtfertigung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Der letzte Punkt, bei dem man sich den Kopf zerbrechen muss, ist die Arbeit. Für gewöhnlich wird ja frühs das Haus verlassen, um zum Arbeitsplatz zu fahren und erst am Nachmittag trifft man wieder ein. Hier sollte man schon vorher alles vorbereiten, was man in Frühstücks- und Mittagspause zu sich nehmen will. Ich habe mir immer meine Pfannkuchen oder Brötchen eingepackt, Scheibenwurst (Hähnchebruch, Lachsschinken) und Harzer Roller aufgeschnitten und in mehr als einer Brotbüchse auf Arbeit transportiert. Dies wurde nicht selten mit einem kritischen Blick geprüft und bewertet, aber das war mir egal. Nach meinen Erklärungen über mein Vorhaben wurde es dann bei den Kollegen auch akzeptiert. Körniger Frischkäse oder eine Büchse Thunfisch bieten sich auch an, die man dann in der Pause löffeln kann.
Allgemein überlegt man also, was man wann isst, wie und wann man es vorbereitet und was man wohin mitnehmen kann! Ich sage nur: den ganzen Tag ist man mit dem Essen beschäftigt… Kleiner Scherz, aber ehrlich: das Nachdenken über die Ernährungsweise ist ein fester Bestandteil.
Das Umfeld
Wie schon gesagt, kam meine Diät bei meinen Kollegen zunächst gar nicht an. So ging es mir auch bei meiner gesamten Verwandtschaft. Daher habe ich ja den Tipp schon gegeben, vorher alle eventuell Beteiligten darüber aufzuklären, um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Wenn man einen Partner hat, könnte er seine Ernährung entsprechend anpassen oder sich ab sofort sein Essen selbst machen. Bei mir war es eine Mischung aus beidem. Anfangs hatte ich nur noch meine Mahlzeiten im Kopf und mein Freund musste sich allein versorgen. Mittlerweile verhält es sich so, dass er meinen Fisch oder mein Rindsgehacktes mitisst und ich mir auch mal wieder Gedanken mache, was er dazu essen könnte (Kartoffeln oder Reis). So essen wir oft dasselbe, nur er mit Beilagen und ich ohne.
So gestaltet sich der Alltag der ersten Phase mit vielen Überlegungen. Im nächsten Teil erzähle ich euch über meine Krise (ja, ich hatte eine) und über meine großen Erfolge!
Bis dann, Sindy.