Heimgeräte aus alter Zeit

Liebe Leser,

Ich schaffe es einfach nicht, regelmäßig ins Fitness-Studio zu gehen. Und so habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mich auch zu Hause fit zu halten. Zufällig stieß ich auf die Videos und den Blog von Ralf. Einen Expander hatte ich bereits als Jugendlicher. Mit diesem Gerät kann man schon eine Menge anstellen. Aber ich wollte noch einen Schritt weiter gehen und sehen, was es noch für Geräte aus der guten alten Zeit gibt. Mit guter alter Zeit meine ich die Zeit vor der Studioschwemme. Anfang der sechziger Jahre kamen so einige Geräte auf den Markt, die einen kontinuierlichen Muskelaufbau versprachen. Ich wollte wissen, ob man diese Geräte nicht auch heute noch gewinnbringend einsetzen kann und ob es vielleicht auch schade ist, das sie nicht mehr allzu oft verwendet werden.

Vergessen? Vielleicht. Tot? Nein!

Bullworker X5

Bullworker X5 - Quelle Amazon.de

Neben dem Expander etablierte sich ein zweites Gerät, das weltweit in Millionenauflage verkauft wurde: Der Bullworker. Zwei Stahlrohre in denen eine Feder steckt, an den Enden Griffe und außen Zugseile. Dieses Gerät erlaubt es also, zu drücken und zu ziehen. Da das Gerät eine starke Feder mit 50 Kilo und mehr Druckkraft besitzt, trainiert man nicht mit Wiederholungen und Sätzen, sondern isometrisch. Man drückt die Feder mit ca. 70% der Maximalkraft zusammen und hält den Widerstand 10 Sekunden. Das schont die Gelenke.

Später hat man dann den Bullworker weiter entwickelt und kürzere Modelle mit auswechselbaren Federn (Steel Bow USA) entwickelt. In Deutschland kamen später weitere Geräte mit Zugfedern auf den Markt, die den Gedanken des isometrischen Trainings weiter verfolgt haben. Z. B. Powerman und Isokinator der Koelbel Trainingsforschung. Geräte mit Zug- bzw. Druckfedern. Interessant ist, dass sie nicht viel wiegen und man Widerstände bis 50 Kilo erreichen kann.

Die Klassiker im Selbstversuch

Wie weit kommt man also nun mit Geräten wie diesen? Kann man ein Fitnesstudio ersetzen?

Im Selbstversuch werde ich dies versuchen. Zum Einsatz kommen ein Lifeline Expander, ein Bullworker, der Steel Bow und der Powerman 3. Powerman 3 ist ein Gerät mit einer Zugfeder und verstellbaren Schlaufen an den Enden. Der Widerstand geht bis 50 Kilo, die man mit einem Stecker einstellen kann.

Die ersten 2 Wochen liefen sehr gut. Nach dem Ergometer kommt der Expander mit 2 Kabeln zum Einsatz. 3x 15 Wiederholungen. Danach die Bullworker, mit isometrischem Training. Hier gibt es verschiedene Übungen, bei denen der Widerstand für 10 Sekunden gehalten wird. Angenehm ist, das man die Bewegungen langsam und konzentriert macht. Dennoch gerät man ins Schwitzen. Mit dem Powerman baut man einen sog. Kraftblock auf und vollzieht dann Schulterheben (die Bewegung), Curls usw. Also ziehen, halten, Bewegung ausführen.

Der ganze Körper wird trainiert. Durch das isometrische Training hat man sehr viel weniger Muskelkater als mit Kurzhanteln. Dennoch wachsen die Muskeln. Meine Haltung hat sich verbessert und ich habe im allgemeinen mehr Kraft. Diese Geräte gehören also noch nicht zum alten Eisen. Um Kraft aufzubauen sind sie ideal. Das wird Kampfsportler interessieren. Auch der legendäre Bruce Lee soll mit isometrischem Gerät trainiert haben. Ob ein isometrisches Gerät geeignet ist, um auf die Schnelle dicke Oberarme für den Strand zu erreichen, ist fraglich. Das Volumen des Muskels nimmt eher langsamer zu. In einigen Wochen werden wir mehr wissen.

Andreas