Sportverletzungen vermeiden

Sport ist Mord, heißt es. Für manche Leute mag in diesem ziemlich dummen Spruch eine Menge Wahrheit liegen. Wer sich schon einmal beim Sporteln verletzt hat, kann das sicher gut nachempfinden. Ich für meinen Teil habe schon die eine oder andere Blessur verkraften dürfen. Allerdings war es wohl eher meine eigene Dummheit als der Sport, die meine Gesundheit gefährdet hat.

Es geht oft schneller, als man denkt

Zweimal das Handgelenk angebrochen, ein Golferellenbogen und eine Verletzung der Fingersehne – das dürften bis jetzt die übelsten Sportverletzungen gewesen sein, die ich mir zugezogen habe. Dass es nach dem Training hin und wieder mal zwickte, kam auch vor. Was genau das Problem war, weiß ich aber bei den meisten Dingen bis heute nicht. Wohl aber die Ursache: Ungeduld, Übermut und schlichtweg Dämlichkeit. Wer braucht schon eine anständige Erwärmung vor dem Kniebeugen, beim Inlinern Protektoren oder achtet beim Klettern darauf, nicht in eine übermäßig schwere Route einzusteigen. Ich jedenfalls nicht.

Bezahlt habe ich diese Einstellung hauptsächlich mit Schmerzen und Trainingspausen. Glücklicherweise bislang nicht mehr. Wer es sich beim Sport aber mal so richtig versaut, kämpft vielleicht ein Leben lang mit den Folgen. Einen Bandscheibenvorfall oder einen zerfetzten Miniskus steckt man nicht ohne Weiteres weg.

Sportverletzungen sind vermeidbar

Sportverletzungen gehören nicht zwingend zum Leben eines Sportlers dazu. Sicher ist diese Gefahr immer real, aber man kann die Risiken deutlich minimieren. Dass das nicht allzu viele Sportler tun, zeigt eine Unfallstatistik der Krankenkassen, der entsprechend jedes Jahr 1,7 Millionen Sportverletzungen behandelt werden müssen. Die häufigsten Verletzungen gibt es übrigens beim Fußball. Wir Kraftsportler sind damit aber nicht unbedingt auf der sicheren Seite, weil Fußball bekanntlich der Volkssport alternder Männer ohne belastbare Grundfitness ist – und die machen wiederum den Großteil der männlichen Bevölkerung zwischen 30 und 50 aus. Ergo gibt es viel mehr potenzielle Verletzungskandidaten. (Nicht böse gemeint, liebe Fußballer.)

Was also tun, um Sportverletzungen zu vermeiden?

Das einfachste Mittel gegen Schmerzen nach dem Training ist und bleibt die Erwärmung. Die Muskulatur wird „geschmeidig“, die Gelenke füllen ihre Pufferzonen auf und der Körper ist generell besser auf Belastungen eingestellt. Für Kraftsportler, egal ob sie im Studio oder zu Hause mit Expandern trainieren, heißt das, 15 Minuten Ausdauertraining und anschließend je nach der Belastung während der Sätze mindestens ein oder zwei Aufwärmsätze. Die Erwärmung wird mit zunehmenden Alter übrigens immer wichtiger. Junge Menschen können körperlich einfach mehr ab.

Wenn man dann mit dem Training beginnt, kann man sich absichern, indem man auf Eitelkeiten verzichtet und genau so viel Gewicht oder Widerstand auflegt, wie man wirklich sicher bewältigen kann. Wem nutzt es schon, wenn beim Bankdrücken eine zwanziger Scheibe zu viel auf der Stange liegt und man anschließend mit gerissenen Bändern ins Krankenhaus wankt. Das sieht weit weniger cool aus, als mancher zu glauben scheint.

Technik spielt natürlich auch eine enorm wichtige Rolle. Wer Kniebeugen, Kreuzheben und dergleichen macht, ohne die geringste Idee von der korrekten Ausführung zu haben, kann sich unter Umständen direkt von seinen Bandscheiben verabschieden. Auch hier heißt es übrigens, bescheiden die eigene Leistungsfähigkeit einzuschätzen. Wer die Technik nicht beherrscht, sollte üben – auch wenn das bedeutet, mit einem Besenstiel zu beugen.

Zu guter Letzt ist die richtige Sportkleidung natürlich ein bedeutender Faktor. Als ich eine Weile im Fitnessstudio verbracht habe, gab es da immer wieder kuriose Dinge zu sehen. Zu meinen Favoriten gehört immer noch der Kollege, der in Badeklamotten zum Training kam: Bermudahose, Unterhemd und Badelatschen. Zum Glück hat er den Kniebeugeständer konsequent gemieden, aber bei dieser Kleidungswahl werden wohl selbst die für diese Klientel obligatorischen Bizepcurls zum Wagnis.

Mein Tipp: Trainiert mit Verstand. Es geht beim Kraftsport einzig allein um Eure Gesundheit und nicht um das, was andere möglicherweise von Euch denken. Eitelkeiten haben da einfach keinen Platz.