Heute schreibe ich mal etwas über meine persönliche Erfahrung mit Sport. Wie bereits bekannt ist, gehört Sport zu jeder Diät und seit längerer Zeit (genau genommen seit fünf Jahren) regelmäßig zu meinem Leben. Es soll diesmal aber ausnahmsweise nicht um die Ernährungsumstellung gehen, sondern um die Verbesserung meiner Lebensqualität durch die körperliche Ertüchtigung.
Ich war kein gesunder Mensch, das kann ich an dieser Stelle mal so sagen. Vor ca. fünf Jahren nahm ich Betablocker ein, um Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck unter Kontrolle zu bekommen. Diese Medikamente wurden mir in zarten Alter von 14 Jahren verschrieben. Ich muss dazu sagen, damals war ich stark übergewichtigt. Ich wog in diesem Alter ca. 90 Kilogramm. Schon zwei Jahre später hatte ich wieder Normalgewicht. Bis zu meinem 20. Lebensjahr dachte ich, das die Tabletten wohl mein Bündel sind, was ich tragen muss. Bei vergessener Einnahme merkte ich, wie mein Herz stolperte und eine innere Unruhe in mir aufstieg.
Betablocker? – Wozu noch?
Irgendwann meldete ich mich in einem Fitnessstudio an, weil ich Gefallen daran fand, meinen Körper zu formen. Der dortige Trainer meinte zu mir, dass ich mit Sport mein Herz trainieren könne, schließlich ist es auch nur ein Muskel. Somit könne ich die Dosis stark herabsetzen und letztlich vielleicht sogar ganz darauf verzichten. Das war ein unheimlicher Motivationsschub für mich. Ich ging regelmäßig ins Studio und trainierte hart. Ich konnte tatsächlich die Dosis auf eine halbe Tablette am Tag senken, ohne dass es mir schlecht ging. Das war natürlich alles im Selbstversuch, kein Arzt hätte mir wohl dazu geraten.
Aufgrund eines Umzugs musste ich dann meinen Hausarzt wechseln. Wohlwollend suchte ich mir eine Internistin, um mir immer meine Medikamente verschreiben lassen zu können. Als ich ihr meine Krankheitsgeschichte erzählte, war sie positiv angetan und tat meine Einnahme als „homöopathische Dosis“ ab. Das bedeutete mir, dass ich auf einem guten Weg war. Sie riet mir auch, ich solle mal probieren, ohne Betablocker auszukommen, aber nur solange wie es mir gut dabei geht. Gesagt getan: ich war von meiner neuen Ärztin begeistert und versuchte es. Anfangs musste ich immer mal noch eine halbe Tablette einwerfen, weil ich diese innere Unruhe verspürte, wenn ich Stress hatte. Aber nach und nach ging es mir immer besser ohne sie.
Sport blieb bis heute ein treuer Wegbegleiter. Ins Studio gehe ich mittlerweile nicht mehr, weil es mir keinen Spaß mehr gemacht hat, aber Sport zu Hause (z.B. mit Expandern) oder das Klettern stehen fest im Wochenplan verankert. Seit knapp einem Jahr verzichte ich ganz auf die Herzmedikamente und es geht mir so gut wie noch nie. Mein erster Trainer im Fitnessstudio hatte also Recht und ich kann alle nur dazu ermutigen, die Probleme mit dem Herzen haben. Kontinuierliche und sich langsam steigernde Belastung trainiert den Herzmuskel und trägt wesentlich zur Gesundheit bei.
„Ein guter Bauch ist der halbe Rücken!“
Auch dieser Ausspruch stammte von meinem ehemaligen Trainer. Als er mit mir das erste Probetraining absolvierte, musste ich ihm neben der Herzgeschichte noch weitere körperliche Dissonanzen offenlegen. Die gravierendste für mich waren Rückenschmerzen im LWS-Bereich (Lendenwirbelsäule). Es war mitunter so schlimm, dass ich mich beim Bücken nicht mehr aufrichten konnte, weil ich solche Schmerzen hatte (Hexenschuss). Hier sagten mir die Ärzte stets, ich solle mit Sport vorsichtig sein, weil es die Schmerzen verschlimmern könnte. Was für mich im Klartext hieß: Lass es lieber sein.
Von wegen! Mein Trainer ermunterte mich, besonders den Bauch zu trainieren, denn er wirkt sich als Gegenspieler des Rückens positiv auf Haltung und Entlastung desselben aus. Natürlich probierte ich es aus und nach und nach konnte ich auch mit Kreuzheben, Rudern oder ‚Roman Chair‘ neben der Bauch- auch meine gesamte Rückenmuskulatur stärken. Schnell merkte ich, dass mir die körperliche Ertüchtigung neben der Modellierung des Körpers auch gesundheitliche Vorteile brachte und ich schwor mir, noch möglichst lange mehr Wert auf mein Körpergefühl zu legen als zum Arzt zu rennen.
Das soll auch ein guter Tipp meinerseits zum Schluss sein: Euer Körper weiß, was ihm gut tut. Es ist also wichtig, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln und solange das zu tun, worauf man Lust hat, wie es einem gut dabei geht. Daher habe ich mir auch neue Sportarten gesucht, denn es war mir wichtiger, weiter Sport zu machen und Spaß dabei zu haben, als aufzuhören, weil ich keinen Bock mehr hatte.
Für jeden gibt es eine Sportart, die ihm gefällt, man muss nur richtig auf die Suche gehen!
In diesem Sinne, bis nächste Woche!
Eure Sindy