Ich hatte ja bereits in einem der letzten Posts ausgiebig über die Gefahren von Sportverletzungen geschrieben. Nun kann man die zwar durch gute Erwärmung und rücksichtsvolles, sauberes Training minimieren, vollständig ausräumen wird man sie wohl nie. Das es irgendwann einmal nach oder während des Trainings an Stellen zieht oder drückt, wird sich also nicht vermeiden lassen. Wie bereits erwähnt, muss das nichts Schlechtes sein, wenn es denn der gewollte Muskelschmerz ist. Andernfalls gilt es richtig zu reagieren. Hier ein paar Tipps für den Umgang mit leichten Trainingswehwehchens:
Schmerzen in Gelenken, Knochen und Sehnen sind generell ein Problem, das man sehr ernst nehmen sollte. Als medizinische Beratung, die einen eventuell nötigen Arztbesuch ersetzt, sollte man diesen Text also nicht ansehen. Dennoch muss man nicht bei jedem Kleinigkeit gleich einen Gott in Weiß aufsuchen, da sich viele Dinge auch von allein legen. Intensive, permanente, also selbst in Ruhe auftretende, und über längere Zeit bleibende Schmerzen gehören offensichtlich nicht dazu. Sollte sich innerhalb von 48 Stunden keine Besserung einstellen, heißt es in jedem Fall den Arzt aufzusuchen, denn dann liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine schwere Verletzung vor, der mit Hausmittelchen allein nicht mehr beizukommen ist. Bei Belastungsbrüchen, Knochen- oder Sehnen- und Muskelrissen können warme Wickel und Eisbeutel leider nichts mehr ausrichten.
Wärme oder Kälte? Eine Frage des „Geschmacks“
Ansonsten empfiehlt sich bei akuten Schmerzen die Behandlung der betroffenen Stellen mit einer Eispackung, etwa drei Mal täglich für maximal 15 Minuten. Damit sollte den ersten Problemen an Sehnen und Gelenken beizukommen sein. Kälte ist aber nicht immer das Mittel der Wahl, wie ich mittlerweile aus eigener Erfahrung mit einem Golfellenbogen (Entzündung der Sehnenansätze der Fingermuskulatur) weiß. Bei entzündlichen Beschwerden wie dieser wird ebenfalls Kühlung empfohlen. Bei mir hat das nichts gebracht, im Gegenteil. Die Schmerzen sind wesentlich schlimmer geworden und das obwohl die Kühle betäubend wirken sollte. Stattdessen hat die Behandlung mit dem Heizkissen die Probleme innerhalb weniger Minuten vertrieben und den Arm wieder mäßig belastbar gemacht. Übrigens hatte ich von Anfang an ein unangenehmes Gefühl, wenn ich den Kühlakku aufgelegt hatte. Nicht so beim Heizkissen. Man sollte also auch bei der Behandlung solcher Probleme auf die Signale des Körpers achten und nicht stur den Anleitungen anderer folgen.
Wer auf Kälte setzt sollte neben der Anwendungsdauer und Häufigkeit übrigens darauf achten, das Eis nicht direkt auf die betroffene Stelle zu bringen, sondern den Kühlakku oder Eisbeutel in ein Handtuch einzuwickeln. Eine zu starke Kälteeinwirkung ist ebenfalls kontraproduktiv. Und zur Beruhigung: Der Golfellenbogen hatte nichts mit dem Expander-Training zu tun, sondern war eine Folge von übermäßigem Ehrgeiz beim Bouldern. Hin und wieder sollte ich meinen eigenen Weisheiten folgen und einen Schritt kürzer treten, wenn mein Körper das verlangt.