Motivation zum Sportmachen: Wie man sich aufrappelt

Ich gebe es ganz offen zu: Ich habe im Moment ein Motivationsproblem. Und das vor allem, wenn es um Sport geht. Von den ursprünglichen fünf Trainingseinheiten, die ich mir sonst in der Woche vorgenommen habe, sind gerade einmal zwei geblieben. Am Ende der teils sehr langen Tage fehlt mir einfach die Lust, mich noch mit den Expandern abzumühen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich sehr viel motivierter bin, wenn es um das Klettern geht. Da brauche ich mir eigentlich nie einen Tritt zu geben. Mittlerweile glaube ich zu wissen, woran das liegt und was ich gegen die permanente Unlust auf Sport tun kann.

Was tun, wenn’s klemmt?

In den letzten Monaten hat sich bei mir beruflich einiges verändert. Ich bin mittlerweile sehr stark eingespannt und nach einem normalen Arbeitstag geistig ziemlich am Ende. Da fällt es mir wirklich nicht leicht, mich aufzuraffen und noch eine Dreiviertelstunde des Abends für Sport zu opfern. Zumal die Couch bequem und der Körper müde ist. In dieser Situation gehen alle Gedanken an die gesundheitlichen Vorteile verloren und mir ist eher nach einer Runde Schlaf. Und leider muss ich eingestehen, dass in den letzten Monaten immer wieder der innere Schweinehund die Überhand gewonnen hat.

Mit einer Ausnahme: Wenn es ums Bouldern und Klettern ging, habe ich es immer geschafft, etwas Zeit freizuschaufeln, andere Dinge liegen zu lassen und den Weg in die Kletterhalle zu gehen. Das dürfte einfach daran liegen, dass Klettern für mich mehr ist, als nur an meine Grenzen zu stoßen und sie so Stück für Stück herauszuschieben. Und ich denke, dass ist, was ein Sport sein muss, wenn man ihn dauerhaft betreiben will.

Der erste Schritt ist der wichtigste

Was ich nicht damit sagen will, ist, dass einem ein Sport besonders liegen muss, damit man sich jedes Mal überwinden kann. Ich denke eher, man muss das Training richtig gestalten, damit die Motivation erhalten bleibt. Hier ein paar Gedanken, wie man das tun könnte:

  • Das Training muss etwas Besonderes sein und gleichzeitig fest zum Wochenplan gehören. Logischerweise muss man mit einer positiven Einstellung an den Sport herangehen. Eine Möglichkeit wäre also, dass Training als Abschluss des (Arbeits-)Tages zu gestalten. Ohne Training kein echter Feierabend – das sollte für ein wenig Motivation sorgen.
  • Das klingt natürlich ein wenig nach Zwang, aber man kann daran denken, wie man sich nach dem Training fühlen wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach erschöpft, aber glücklich. Man kann zufrieden sein, dass man etwas getan hat. Außerdem kann man sich vor Augen halten, dass Bewegung helfen kann, den dicken Kopf und die Müdigkeit von der Arbeit zu vertreiben. So bald der Puls steigt, fällt der Stress zumindest von mir ab.
  • Am besten ist, man teilt das Training mit anderen. Ein Trainingspartner ist für mich eine der besten Motivationshilfen. Beim Klettern treffe ich derzeit Freunde, die ich sonst nur noch selten sehe. Das macht die Entscheidung sehr viel leichter.
  • Wichtig sind für mich nur 10 Sekunden. Wenn ich es einmal geschafft habe, meine Sportklamotten anzuziehen, ist das Training schon gegessen. Ich habe dann noch nie aufgehört und mein Programm durchgezogen. Selbst, wenn meine Hassübung auf mich gewartet hat.
  • Apropos Hassübung. Es ist besser, auf eine Übung, anstatt auf das ganze Training zu verzichten. Und wenn man absolut keine Lust auf das Programm hat, stellt man es wohl besser kurzfristig um oder schwenkt direkt auf eine spontane Einheit. Das ist allemal besser als nichts.

Für mich hat das in letzter Zeit immer mal wieder, leider aber nicht immer funktioniert. Ich versuche mich aber auf jeden Fall zu bessern und wieder regelmäßig ans Training zu gehen. Vielleicht hat ja noch jemand von Euch einen Tipp, wie es leichter fällt, den Sport durchzuziehen. Ich bin für jede Idee dankbar.