Ich habe mir kürzlich ein Buch zum Training mit Eigengewichtsübungen gekauft, in der Hoffnung, ein paar Übungen zu finden, die sich mit dem Expander kombinieren lassen. Der Autor Mark Lauren hatte sich wohl gedacht, dass er noch ein wenig Theorie einbringen und etwas zum Thema Abnehmen schreiben könnte, was im Fitnessbereich ja mittlerweile ein thematischer Dauerbrenner ist. Spannend war dabei besonders ein Kapitel zu Cardio-Training, das immer wieder für den Fettabbau empfohlen wird. Nach Ansicht des Autors nicht ganz zu recht. Und er fördert ein paar Interessante Studien zu Tage, die ich hier nicht unerwähnt lassen will.
Lieber hart und kurz als lang und angenehm
Wenn es darum geht, etwas Gewicht zu verlieren, gehen die meisten Leute joggen oder radfahren. Dabei ist es ziemlich egal, ob es sich um (Hobby-)Bodybuilder oder den Durchschnittsbürohengste handelt. Irgendwann hat sich der Glaube durchgesetzt, Cardio-Training wäre das Non Plus Ultra für den Fettabbau, vor allem dann, wenn man den Fettverbrennungspuls beachtet. Ich persönlich halte von dieser Idee schon seit längerem nichts mehr und wurde nun durch das besagte Buch erneut in meiner Meinung bestätigt, dass ein hartes Krafttraining der effektivere Weg ist.
Dazu tragen zwei Studien bei, die Lauren zitiert. Nummer 1 wurde in Kanada mit dem Ziel durchgeführt, herausfinden, ob hochintensives Intervalltraining oder durchschnittlich anstrengendes Cardiotraining die besseren Ergebnisse beim Fettabbau liefert. Für viele Sportler sicher überraschend zeigte sich, dass ein kurzes, aber hartes Workout deutlich mehr Fett verbrennt als stundenlanges Training auf dem Laufband. Unter Berücksichtigung der Trainingszeit hatten die Testpersonen, die an der Leistungsgrenze trainierten, sogar ein 9 Mal höheren Fettverlust zu verzeichnen.
Ausdauer und Kraft in einem Training
Das ist definitiv ein beeindruckendes Ergebnis, aber es wird noch besser: Schließlich sollte man meinen, dass Ausdauertraining die beste Methode wäre, die Ausdauer zu verbessern. Doch selbst da scheint hartes, kurzes Training die bessere Wahl zu sein. Das haben zumindest japanische Forscher herausgefunden, die zwei Testgruppen fünf Mal die Woche je eine Stunde aufs Laufband oder vier Minuten zum Intervalltraining geschickt hat. Überraschendes Ergebnis: Nach Ende des Testzeitraums hatten die Läufer ihre Ausdauer um zehn Prozent verbessert, die in Intervallen Trainierenden brachten es hingegen auf 14 Prozent. Hinzu kommt, dass sich die Kraft der zweiten Gruppe um 28 Prozent verbesserte, während die Ausdauersportler auf dem Ausgangsniveau verharrten.
Es zeigt sich also, dass jemand, der abnehmen will, besser damit beraten ist, nur sehr kurz zu trainieren, dabei aber alles zu geben. Ganz im Gegensatz zu dem, was man immer wieder hört und empfohlen bekommt. Aber bitte nicht falsch verstehen, laufen oder radfahren zu gehen, ist allemal besser, als nichts zu tun. Wenn es schnell vorwärts gehen soll, ist es aber eben nicht das beste Mittel.