Im letzten Post habe ich versucht, zu erklären, warum es für mich mittlerweile keinen Sinn mehr macht, ausschließlich auf Kraftsport zu setzen. Heute soll es darum gehen, warum es auch für die unter Euch nicht sonderlich hilfreich ist, die überdurchschnittlich viel Masse aufbauen wollen. Speziell geht es dabei natürlich um Cardioeinheiten oder etwas heftigeres Konditionstraining, dem ja immer wieder unterstellt wird, Muskeln zu verbrennen. Dabei ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Cardiotraining fördert den Muskelaufbau auf verschiedenste Weise.
Verbesserte Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff
Man kann den Körper mit einem Rennwagen vergleichen. Damit der auf der Strecke Spitzenleistungen vollbringen kann, müssen alle Teile optimal zusammenspielen. Zentral ist aber, dass der Motor mit Sprit versorgt wird. Ohne Kraftstoff geht dem Wagen schnell die Puste aus. Bei unserem Körper sind die Muskeln der Motor, die uns antreiben, das Herz übernimmt die Einspritzung und die Lunge stellt gewissermaßen den Tank dar.
Damit es mit den Höchstleistungen klappt, brauchen unsere Muskeln unter anderem Sauerstoff. Der wird bekanntermaßen über die Lunge aufgenommen und mit dem Blut übers Herz in die Zellen gepumpt. Ist das kardiovaskuläre System nicht in bestem Zustand, kann die Muskulatur nicht ausreichend versorgt werden und muss, um weiterarbeiten zu können, auf den anaeroben Stoffwechsel umsteigen. Der führt sehr schnell zur Ermüdung. Höchstleistungen sind dementsprechend nur für einen kurzen Augenblick möglich. Verbessert sich die Versorgung, kann also etwas länger am Limit trainiert werden, was letztlich größere Reize setzen und somit den Muskelaufbau begünstigen dürfte.
Schnellerer Muskelaufbau durch kürzere Regeneration
Hinzu kommt, dass die bessere Versorgung sich auch nach dem Training auswirkt. Stoffwechselprodukte können schneller abtransportiert werden und für den Aufbau wichtige Aminosäuren landen zügiger an Ort und Stelle, was die Regeneration verkürzt, somit die Wartezeiten bis zum nächsten Krafttraining reduziert und so letztlich dem Muskelaufbau auf die Sprünge hilft. Allerdings kommt man durch Cardioeinheiten nicht nur schneller zu Masse, man sieht sie auch eher. Wird Ausdauertraining zusätzlich zum regulären Kraftprogramm gemacht, greift der Körper stärker auf die Fettreserven zurück. Sinkt der Körperfettanteil, verbessert sich die Definition. Das allein macht optisch oft schon sehr viel aus.