Betablocker werden nicht nur bei Bluthochdruck eingesetzt. Sie können genauso bei Herzrhythmusstörungen oder erhöhtem Ruhepuls wirken. Der Arzt stellt eine Diagnose und legt in der Regel bei entsprechenden Symptomen die Dosis des Medikaments fest. Wie schon erwähnt wurde, kann der Prozess der Einstellung auf Betablocker langwierig sein. Oft kommt es zu kleineren Änderungen und Nachbesserungen in der Dosis. Im schlimmsten Fall kann der Körper negativ reagieren und Schwindel, Übelkeit und Schwächung der Sehkraft zur Folge haben. Solange der Körper noch nicht einwandfrei eingestellt ist, sollte man auf sportliche Aktivitäten verzichten. Aber danach kann man loslegen…
Sport und Bluthochdruck
Wer sich sportlich engagiert, steigert damit automatisch seinen Puls und den Blutdruck. In der Regel sollte dieser aber wieder herunter gehen, wenn der Sport beendet wurde. Passiert dies nicht und man hat dauerhaft erhöhten Blutdruck und Ruhepuls, spricht man von Hypertonie (Bluthochdruck). Ausdauersportarten und Krafttraining wird zur Herausforderung und kann schlimme Folgen haben, wenn der Blutdruck nicht gesenkt wird.
Sportarten mit Betablocker
Nach der Einstellung von Betablockern auf den Körper ist es möglich, wieder Sport zu treiben. Hier bieten sich Ausdauersportarten, wie Joggen, Schwimmen, Reiten oder Walken an. dabei kommt es immer darauf an, wie es sich anfühlt. In jedem Fall sollte man langsam beginnen und genau auf die Reaktionen des Körpers achten. Logischerweise erhöht sich die Atemfrequenz, der Herzschlag und der Blutdruck beim Ausüben der sportlichen Tätigkeit. Fühlt es sich dennoch gut und richtig an, sollte man so weiter machen. Sobald der Körper durch Stechen beim Atmen oder Ermüdung signalisiert, dass es reicht, muss man die Trainingseinheit unterbrechen und beim nächsten Mal weitermachen. Niemals sollte man solche Anzeichen missachten, das kann gefährlich werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch ein leichtes Krafttraining ohne Gewicht sehr effektiv sein kann. Kniebeuge, Liegestütze und Rudern (später Klimmzüge) sind dabei Grundübungen, die das Leistungsniveau steigern. Hier gilt ebenso: ein sachter Start und ein genaues Beachten der Körpersignale. Tut das Training gut, kann man immer wieder versuchen, die Zeiten bzw. Gewichte und Wiederholungen zu steigern. Ein Trainingseffekt lässt sich immer erzielen, wenn man keine Scheu vor der Mehranstrengung zeigt. Kontinuität ist für den Körper, gerade für einen gesundheitlich vorbelasteten, enorm wichtig, um dauerhaft Erfolge zu erzielen.
Auswirkungen des Sports auf den Bluthochdruck
Sport kräftigt die Muskeln, das weiß jeder. Je mehr Muskelmasse man hat, umso mehr Fett und Kalorien verbrennt man. Auch das ist mittlerweile kein Insiderwissen mehr. Oft wird jedoch die Wirkung von Sport auf den Bluthochdruck unterschätzt. Hier kann ich auf meinen Erfahrungsschatz zurückgreifen…
Vor ca. 10 Jahren musste ich morgendlich und nachmittags Betablocker in normaler Dosis einnehmen. Hinzu kam ein starkes Übergewicht, welches den Bluthochdruck zusätzlich begünstigte. Durch eine Gewichtsreduktion konnte ich die Dosis herabsenken, aber verzichten konnte ich nicht darauf. Übelkeit, innere Unruhe und Hitzeattacken waren die Auswirkungen, wenn ich mein Medikament mal vergessen hatte. Irgendwann kam die Einsicht, dass ein wenig Sport meinem Körper gut tun könnte und die Hoffnung machte sich breit, einmal ganz auf die Arznei verzichten zu können. Mein Arzt, mein Freund und mein Trainer im Fitnessstudio unterstützten dies und machten mir Mut.
Heute bin ich frei von jeglichen Medikamenten, habe einen normalen Blutdruck und Ruhepuls und fühle mich richtig gut. Meine Erklärung für die Möglichkeit, ohne Betablocker auszukommen: Das Herz ist ein Muskel! Durch kontinuierliches Training mit sachter Steigerung kann auch dieser Muskel gestärkt werden, damit er bei körperlicher Anstrengung standhalten kann. Somit wirkt es sich positiv auf den Ruhepuls aus, denn damit hat das Herz dann kein Problem mehr und der Blutdruck stellt sich ein. Nebenbei wird man allgemein kräftiger und die Muskeln bauen sich im ganzen Körper auf. Das verbrennt überschüssige Fettreserven und man strafft Problemzonen. Die Bikinifigur ist nur eine Sache des Durchhaltens und Wollens!
Selbstverständlich gibt es auch mal Niederlagen oder Tage, an denen eine körperliche Leistung einfach nicht geht bzw. sehr schwer fällt. Lasst euch davon nicht unterkriegen, motiviert euch neu, sprecht mit einem Arzt, einem Trainer oder mit anderen Betroffenen. Das macht Mut und Hoffnung, auf Betablocker dauerhaft verzichten zu können.
Ich wollte nicht schon ab dem Teenageralter von solchen Medikamenten abhängig sein und habe es auch geschafft. Gerne beantworte ich noch Fragen oder unterhalte mich mit euch über Erfahrungen und Fortschritte. Einfach posten!!!