Durchschnittlich verspeist jeder Bundesbürger 1,2 Kilogramm Fleisch und Wurst in der Woche. Hochgerechnet auf ein Jahr ergibt das ca. 61 Kilogramm. Natürlich essen nicht alle Fleisch, Vegetarier gibt es ca. 2 bis 8 Prozent. Die Fleischesser liegen mit ca. 85 % aber deutlich in der Überzahl. Daher wird es Zeit, das Lebensmittel „Fleisch“ auf seine Inhaltsstoffe zu untersuchen.
Eiweiße, Fette und Co
Jeder weiß, dass in Fleisch wertvolles Eiweiß steckt, welches reich an den lebensnotwendigen (essenziellen) Aminosäuren ist. Unser Organismus kann diese gut aufnehmen und verwerten. Diese Aminosäuren können vom Körper selbst nicht gebildet werden und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Er kann aus 100 Gramm Fleischeiweiß 85-90 Gramm Körpereiweiß bilden.
Weiterhin hat ein schönes Stück Fleisch oder Wurst ungesättigte Fettsäuren sowie Vitamine (B-Vitamine) und Mineralstoffe (Selen, Zink, Eisen) zu bieten. Fettsäuren sind an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und liefern Energie für den Körper. Eisen steckt auch in Pflanzen, die wir als Nahrung zu uns nehmen. Nachweislich kann der Körper aber besser aus Fleisch das Eisen aufnehmen.
Bei der Wahl der Fleischsorte sollte man darauf achten, dass neben dem roten Fleisch, welches viel Eisen enthält, auch weißes und damit mageres, Fleisch gegessen wird. Das enthält weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterin. Bei rotem Fleisch handelt es sich um Rind, Lamm, Schwein oder Wild. Weiß bezeichnet alle Arten von Geflügel.
Empfehlung zur Fleischaufnahme
Wer jetzt denkt, im Fleisch steckt so viel Gutes und man müsse es daher in Mengen essen, irrt gewaltig. Wissenschaftler belegen mit Studien, dass zwei- bis dreimal Fleisch oder Wurst in der Woche völlig ausreicht. Eine Empfehlung lautet: 300 bis 600 Gramm in der Woche. Als Begründung wird der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Purin genannt. Purine erhöhen den Harnsäurespiegel und wie jeder weiß, führt zu viel Fett zu Übergewicht. Die guten Inhaltsstoffe des Fleisches können über eine ausgewogene und bewusste Lebensmittelaufnahme (mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Milchprodukten, etc.) vollends abgedeckt werden, ohne jeden Tag ein Steak essen zu müssen.
Bei der Zubereitung einer Mahlzeit mit Fleisch sollte man darauf achten, ein Gleichgewicht zwischen dem Fleisch und den Beilagen zu schaffen. Das heißt, wer ein fettiges Steak essen möchte, sollte als Beilage Pell- oder Salzkartoffeln wählen. Für magere Fleischstücke wie Hühnchen darf es auch mal Pommes Frites oder Nudeln dazu geben. Bei Nudeln, Brot oder Reis sind die Vollkornvarianten besser geeignet, weil sie wertvolle Ballaststoffe liefern. Man sollte also immer darauf achten, Lebensmittel zu wählen, die sättigen und nicht zu fett sind.
Es ist also gar nicht notwendig, jeden Tag Fleisch zu essen. Vor vielen Jahren gab es kein Fleisch im Überfluss. Daran sollten wir uns erinnern und somit auch der Massentierhaltung ein wenig entgegen wirken. Nötig hat der menschliche Organismus das jedenfalls nicht.