Vor wenigen Tagen erst in den Nachrichten: Sport hilft chronisch Kranken, ihre Ängste zu überwinden. Eine amerikanische Forschergruppe der Uni Georgia hat das in einer Studie mit Langzeit-Erkrankten herausgefunden. Kurz zusammengefasst: Menschen, die länger als ein Jahr an einer Krankheit litten, hätten laut den Forschern oft das Vertrauen in den eigenen Körper verloren und deshalb ständige Angst vor Überbelastungen. Sport, sei es nun Nordic Walking, Volleyball oder das Pumpen im Fitnessstudio, helfe ihnen dieses Vertrauen zurückzuerlangen und so den Alltag besser zu meistern. Auch auf psychische Probleme wie Depressionen hat Bewegung demnach positive Auswirkungen.
Warum ist das so? Meine Vermutung…
dürfte die Wenigsten überraschen. Die Folgen der Krankheit, also das ständige Sich-Elend-Fühlen, drückt auf die Psyche und zerstört auf Dauer das Selbstbewusstsein. Wer krank ist, wird vorsichtig, weil er kein Interesse daran hat, neue Beschwerden zu verursachen und sich noch schlechter zu fühlen. Treibt man Sport muss man Risiken eingehen, wenn auch in verträglichen Dosen. So kann sich der Patient langsam vorantasten, die eigenen Grenzen ausloten und später eventuell sogar verschieben.
Dabei stellen sich logischerweise zwei Effekte ein: Erstens ist lernt der Sportler seine Grenzen kennen und kann die eigene Leistungsfähigkeit im Alltag besser einschätzen. Mit der neuen Sicherheit geht die Angst verloren. Und zweitens lässt das Erreichte Stolz aufkeimen. Da man sich normalerweise durch Sport auch körperlich verändert (zum Besseren), kommt noch ein gesünder wirkendes Spiegelbild hinzu. Eventuell werden durch die Bewegung sogar einige Beschwerden gelindert, natürlich stark in Abhängigkeit von der Krankheit.
Ähnlich verhält es sich auch mit den Depressionen. Basiert diese „nur“ auf der Unzufriedenheit mit sich selbst oder sind Folge der Krankheitsbeschwerden, kann Sport sicherlich seinen Teil zur Besserung tun. Aus den gleichen, oben genannten Gründen: Man fühlt sich besser, kann beruhigt in den Spiegel sehen und sich von der eigenen Leistungsfähigkeit überzeugen. Für Depressive, die das Vertrauen in sich selbst verloren haben, ein Zucker für die Seele.
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