Kraftsport und Frauen oder hier besser Expander-Training und Frauen ist in vielen Fitnessforen ein thematischer Dauerbrenner. Alle paar Wochen, wenn nicht häufiger, taucht eine junge Dame auf und fragt nach Möglichkeiten die Figur zu straffen, den Po zu heben und etwas von dem lästigen Fett an den Hüften loszuwerden. Wenn die Antwort dann Kraftsport lautet, kann man den Widerwillen förmlich aus jedem weiteren Wort herauslesen. „Ist das nicht ein bisschen zu viel des Guten? Ich will ja nicht aussehen wie eine Gewichtheberin!“ Die Frage steht im Raum: Wird eine Frau zur Arnolda nur weil sie Gummibänder dehnt und Gewichte hebt?
Die Angst vor zu viel Muskelmasse…
Man muss im eigentlich kein Experte sein, um die Frage nach dem weiblichen Muskelaufbau beantworten zu können. Ein Blick auf die Straße reicht vollkommen aus. Da mir genaue Zahlen fehlen, nehme ich einfach mal an, dass etwa 5 Millionen Deutsche regelmäßig ein Fitnessstudio besuchen (ganz aus der Luft gegriffen ist das aber auch nicht, da allein McFit ungefähr 800.000 Mitglieder hat) oder anderweitig Kraftsport betreiben. Das wäre also jeder 16. Deutsche. Sagen wir, die Hälfte davon wären Frauen. Auf 32 Männer und Frauen käme also eine Kraftsportlerin. Jetzt gehen wir im Sommer auf einen belebten Platz und schauen uns um. Theoretisch müssten sich hier doch eine handvoll Frauen finden lassen, die aufgrund des Kraftsports eine männliche Figur entwickelt haben – zumindest, wenn sich die Ängste der Forenbesucherinnen bewahrheiten würden.
Und? Wie viele offensichtliche Kraftsportlerinnen und Bodybuilderinnen hast du letztes Jahr gesehen? Keine? – Ich auch nicht! Und das liegt nicht daran, dass diese Frauen besonders scheu wären. Es gibt sie einfach nicht.
Das hat einen simplen Grund: Frauen bauen auch bei regelmäßigem Krafttraining keine Muskelberge auf. Sie sind genetisch nicht in der Lage dazu. Der weibliche Hormonhaushalt verbietet es, wenn man so will. Frauen wie Dame auf dem Bild sind die absolute Ausnahme, so wie es auch unter Männern Exemplare gibt, die nur an Sport denken müssen, um neue Muskelmasse aufzubauen. Häufig stoßen aber auch diese weiblichen Außnahmetalenten an ihre genetischen Grenzen und greifen deshalb illegalen Mitteln, die ihren Hormonhaushalt näher an den eines Mannes bringt. Extrembeispiele dieser Zunft sind die Profibodybuilderinnen, deren Bilder durch den Kopf besorgter Frauen spucken. Deren extremen Muskelmasse ließe sich ohne die Missbrauch von Anabolika niemals erreichen.
…durch Training mit Expandern
Das Trainieren mit Expandern stellt da keine Ausnahme dar. De facto sind es Frauen, die den Expander heute noch am häufigsten verwenden, wenn auch unter dem Namen Fitness- oder Theraband. So sind beispielsweise sämtliche neueren Veröffentlichungen zum Thema Training mit elastischen Widerständen auf ein weibliches Publikum zugeschnitten. Beim Training mit Fitnessbändern scheint man weniger Bedenken zu haben. Einen Unterschied zum Expander gibt es dabei aber nicht.